Weihnachtsbrief von Pfarrer Bültel
Das kleine Kind
Wir sind spontan angerührt bei der Begegnung mit einem Säugling. Seine Verletzlichkeit, seine Unschuld und Bedürftigkeit wecken in uns Empfindungen besonderer Art. Vielleicht tritt dabei sogar unser allgegenwärtiges Funktionieren für einen Augenblick zurück. Das reine, unverstellte Leben fasziniert.
Bei der Begegnung mit dem Kind Jesus kommt noch etwas hinzu. Über die augenblickliche Faszination hinaus sind wir eingeladen zu bleiben und anzubeten. Damit sich der kleine Moment unseres Staunens weiten kann und wir im Licht des Glaubens erfassen, was Gottes Liebe hier für uns tut. Die Menschwerdung Gottes übersteigt uns gewaltig. Sie ist höher im Himmel angesiedelt und tiefer in der Erde gegründet als wir es uns erdenken könnten. Wir können sie nicht als Souvenir mitnehmen, sie bleibt Geheimnis. Und doch dürfen wir im Anschauen und Verweilen bei dem Kind von Herzen froh werden über unseren Gott.
Machen wir uns gerne auf und bestaunen dieses Geheimnis der Menschwerdung an den Krippen, die mit so viel Liebe von Ehrenamtlichen in unseren Kirchen hergerichtet worden sind.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Übergang in ein von Gott gesegnetes Neues Jahr 2026.
Günter Bültel, Pfarrer


