Die Geschichte des Kirchenbaus St. Josef beginnt in der Mitte der fünfziger Jahre. Pfarrer Albers war Pastor in der St. Antonius – Gemeinde. Er mochte die langen Wege in der Gemeinde nicht, die er besonders bei Beerdigungen als sehr lästig empfand. Das galt erst recht für die Entfernung vom Vosseberg bis zur Kirche, vor allem bei kaltem und nassem Wetter.
Damals gab es in der Stadt noch keine öffentlichen Friedhofskapellen. Die Verstorbenen wurden zu Hause aufgebahrt und von dort mit einem Leichenwagen über die holperigen Straßen zum Friedhof gebracht. Priester und Messdiener gingen dem Zug voran.
Nach einer solchen Beerdigung, bei der sich der Pastor vielleicht auch nasse Füße geholt haben mag, soll er zum ersten Mal geäußert haben, dass im Vosseberg eine Kirche gebaut werden müsse.Das brauchte man den Vossebergern nicht zweimal zu sagen. Dieser vielleicht nur unbedacht ausgesprochene Gedanke soll der Anstoß gewesen sein zu ersten konkreten Überlegungen zum Kirchenbau. Man traf sich im Herbst 1959 zu einer ersten Versammlung in der Waldlust, in der man beschloss, einen Kirchbauverein zu gründen. Hermann Lause, Fritz Lagers und Bernhard Freericks vom Bargweg erhielten den Auftrag, die Gründungsversammlung vorzubereiten.
Nach leichten Standortdiskussionen fand man den idealen Platz am Grader Weg, wo die Kirche auch heute noch steht. Im Jahre 1972 wurde der Grundstein für den Neubau der St. Josef Kirche und eines Gemeindezentrums am Vosseberg gelegt. Die Baukosten wurden aus Diözesanmitteln und durch die opferbereite Mitwirkung der Gemeinde aufgebracht. Die Kirche wurde 1973 eingeweiht und schnell hatte sich rund um St. Josef ein unerwartet reges Eigenleben entwickelt. Im Jahre 1969 wurde Monsignore Meyer von Bischof Helmut Hermann nach Papenburg berufen. Pfarrer Joseph Albers gab ihm als Seelsorgebezirk den Vosseberg. 1978 wurde Pastor Meyer ein neues Amt zuteil und für ihn wurde Pastor Gerrit Weusthof zum Vosseberg gesandt.
Mit dem Dienstantritt von Pastor Weusthof, einem gebürtigen Niederländer, begann sich der pastorale Schwerpunkt der Gemeinde zu ändern. Das Hauptanliegen von P. Meyer war die Zusammenführung der Vosseberger zu einer neuen Gemeinde gewesen, die ihre Identität erst noch entwickeln musste. Pastor Weusthof konnte auf eine schon relativ gefestigte Gemeindestruktur mit einer Vielzahl von Gruppen aufbauen (zum Beispiel auf die Chorgemeinschaft, die sich in 1975 aus der Schola entwickelte) und den Blick ausweiten auf die sozialen Probleme unserer Zeit und die Solidarität mit den Randgruppen unserer Gesellschaft.
So entstanden in der Folgezeit eine Reihe von sozialen Einrichtungen, die von P. Weusthof initiiert und mit tatkräftiger Unterstützung von sozial engagierten Gemeindemitgliedern verwirklicht wurden:
- Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) mit dem „Haus Arche“,
- „Papenburger Tafel“,
- „Haus Regenbogen“
- „Soziales Kaufhaus“ und weitere Hilfs- und Beratungsprojekte.
- Sozialer Ökohof St. Josef
- Projekt „Arbeit und Lernen“
- Kindergarten „Noah“
- Partnerschaft mit einem sozialen Gemeindeprojekt in Cali, Kolumbien
- Partnerschaft mit einer Gemeinde in Ruda, Polen – Partnerschaft mit verschiedenen Einrichtungen in Selenogradsk, Russland
In 2013 feierte die Gemeinde ihr 40-jähriges Jubiläum. Zum 25-jährigen Jubiläum 1998 erschien eine Festschrift, die ausführlich über die Geschichte von St. Josef berichtet.
Einen tiefen Einschnitt in die Geschichte der Gemeinde markierte der 29.6.2014, da mit diesem Datum aus den ehemaligen Kirchengemeinden St. Antonius und St. Josef im Vosseberg die neue gemeinsame „Pfarrei St. Antonius“ gebildet wurde.
Mit dem 1.1.2015 wurde Pastor Weusthof mit 75 Jahren in den Ruhestand versetzt. Da er in Papenburg wohnen bleibt, ergänzt er das hauptamtliche Seelsorgeteam um Pfarrer Lanvermeyer, der am 1. Oktober 2014 seinen Dienst in der neuen Pfarrei aufnahm, als „Pastor i.R.“