Gemeindeteam St. Josef

In einem feierlichen und bewegenden Gottesdienst fand im Juli 2019 die Beauftragung eines Gemeindeteams für St. Josef im Vosseberg statt. Vier Frauen aus der Kirchengemeinde hatten sich über einen Zeitraum von fast zwei Jahren auf diese Aufgabe vorbereitet. Das Gemeindeteam bilden Elisabeth Reinhard, Jutta Thier, Elisabeth Burfeind und Brigitte Horstmann. Der bischöfliche Auftrag gilt für drei Jahre.

Entstanden ist die Idee zu den Gemeindeteams aus dem Bewusstsein heraus, dass sich in der Kirche etwas verändern muss. Zwei wesentliche Punkte bilden sind dabei entscheidend: Zum einen müssen Formen der Verantwortung und Leitung neu entwickelt werden, damit Kirche in der Lebenswelt der Menschen ankommen kann. Zum anderen muss sich Kirche aus dem Glaubensleben heraus entwickeln und nicht aus Strukturen.

Das Bistum Osnabrück beschreitet mit den Gemeindeteams einen neuen Weg der Beteiligung von ehrenamtlich Tätigen in der Verantwortung für eine Kirchengemeinde. Dennoch bleibt einiges bei dieser Aufgabe nebulös. Welche Funktion, welche Aufgaben hat das Gemeindeteam genau? Wie ist das Verhältnis zu den gewählten Gremien Kirchenvorstand uns Pfarrgemeinderat?
In einigen Gemeinden des Bistums gibt es schon lange Gemeindeteams, wir beginnen gerade erst. Den momentanen Zustand unseres Gemeindeteams hat der Kirchenbote in einem Artikel über uns sehr gut erfasst. Dort heißt es: „Sie gehören zum ersten Gemeindeteam für St. Josef innerhalb der Pfarrei St. Antonius. Ihre Beauftragung mag für die Menschen dort neu sein – die Frauen aber sind es nicht. Alle engagieren sich seit Jahrzehnten in der Gemeinde: im Pfarrgemeinderat und als Wortgottesdienstleiterin, als Lektorin und in der Sozialpastoral, beim Projekt ‚Lebendige Krippe‘ und in der Trauerbegleitung. Dass sie zu bestimmten Zeiten in Gottesdiensten predigen, wie Pfarrer Franz Bernhard Lanvermeyer es ausdrücklich so nennt, ist schon selbstverständlich. ‚Sie sind Gesichter dieser Gemeinde‘, sagt er.“

Aus dieser Erfahrung speist sich auch unsere Motivation. Wir möchten die Entwicklung von St. Josef mitgestalten. Und wir möchten die Identität und das besondere soziale Profil von St. Josef erhalten und stärken.

Was heißt das für die Arbeit des Gemeindeteams? Wir wollen keinen Aktionismus, keine festgelegte Tagesordnung, kein starres Programm, „kein Machen, Machen, Machen“, wie es Elisabeth Reinhard beschreibt. Sondern mehr hören, schauen und achtsam wahrnehmen, „was bei uns los ist und was die Menschen wirklich brauchen“, sagt Elisabeth Burfeind, um dies dann an Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand weiterzugeben. „Wir wollen das offene Ohr für die Gemeinde sein“, sagt Jutta Thier. Brigitte Horstmann möchte bessere Verknüpfungen innerhalb der Gemeinde schaffen. „Wir wollen uns Zeit für die Themen der Menschen nehmen und tiefer gehen.“

Wichtig ist dem Gemeindeteam dabei stets der Blick auf das Wort Gottes. Die Bibel steht am Anfang jeder Zusammenkunft, sie prägt die Haltung des Teams und den persönlichen Austausch untereinander. Wir wollen die Anliegen der Gemeinde in Beziehung zum Evangelium setzen. Das wird hoffentlich in die Gemeinde ausstrahlen.