Pfarrer Lanvermeyer schreibt:
Liebe Gemeinde,
in einer Festschrift von 1960 – herausgegeben von Pfarrer Josef Albers – fand ich folgende Gottesdienstordnung:
Frühmesse: 7.00 Uhr
Kindermesse: 8.15 Uhr
Hochamt: 10.30 Uhr
Christenlehre: 14.30 Uhr
Andacht: im Sommer 20 Uhr, im Winter 18 Uhr.
Damals gehörten zur Pfarrei St. Antonius 8.640 Gemeindemitglieder. Die Stadt Papenburg hatte 15.607 Einwohner. In dieser guten alten Zeit reichten 3 Messen am Sonntag, denn eine Vorabendmesse und eine Sonntagabendmesse gab es damals noch nicht. Die Gemeinde St. Josef gab es ebenfalls noch nicht.
Mit diesem Sonntag beginnen wir mit unserer neuen Gottesdienstordnung, die die Zahl der Messfeiern von 7 auf 6 und perspektivisch auf 5 reduziert (ab dem ersten Advent). Wir haben also immer noch zwei Messen mehr, als es bei gleicher Katholikenzahl im Jahr 1960 üblich war.
Sicher leben wir in einer veränderten Zeit und die Kirchlichkeit hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Aber es gilt auch die Relationen im Blick zu halten!
Vor einigen Wochen gab es in Anschluss an die sonntägliche Eucharistiefeier in St. Josef den Familienwortgottesdienst. Ein Beobachter stellte fest, dass mehr Menschen in diesem Wortgottesdienst waren, als zuvor in der Messfeier. Und dass viele Familien mit ihren Kindern zu dieser Feier kamen.
In den kommenden Jahren wird es sicher eine wichtige Aufgabe sein, verschiedene Gottesdienstformen zu entwickeln, neben der Messfeier. Diese wird es immer geben – als Quelle und Höhepunkt allen Tuns der Kirche, wie es das zweite Vaticanum sagt. Es gilt aber auch Formen zu entwickeln, die für Ungeübte ansprechender sind, um mit Gott ins Gespräch zu kommen!
Einen gesegneten Sonntag
F. B. Lanvermeyer, Pfarrer