1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt

Verraten. Zu Unrecht verurteilt. Aus dem Weg geräumt. Zum Schweigen gebracht.

Manchmal ist es leichter jemanden zu verurteilen, ihn auszuschließen, zum Schweigen zu bringen, als sich mit unbequemen Wahrheiten auseinander zu setzen. Schnell etwas abtun. „Was weiß der schon?“ „Was bildet die sich ein?“ „Muss die gerade sagen.“ „Aber der macht das doch auch.“ „Nie tust du…“

Manchmal ist es leichter jemanden zu verraten, die Schuld abzuschieben als selber die Verantwortung zu übernehmen.

In den nächsten Tagen wollen wir versuchen, genau hinzuhören. Hat der/die Andere vielleicht doch Recht? Was ist mein Anteil an unserem Streit? Wo liegt meine Verantwortung?

Du mitfühlender Gott,

jeden Tag werden Menschen zu Unrecht verurteilt. Auch ich verurteile und bringe Schmerz. Auch ich werde verurteilt und kenne den Schmerz. Hilf uns, Andere nicht zu verurteilen und stehe uns bei, wenn uns ein schmerzliches Urteil trifft.

Text: E. Mönnich

Bild: J.Schulte-Schmitz