Fahrdienst zum Ökohof

Täglich 100 Kilometer im Einsatz
In der St.-Josef-Gemeinde in Papenburg engagieren sich zehn Männer und Frauen freiwillig in einem Fahrdienst. Pfarrer Gerrit Weusthof bewertet ihre Arbeit als beispielhaft auch für andere Regionen.
Weder Kälte noch Regen oder Nebel bringen sie davon ab, sich morgens um 7.15 Uhr hinter das Lenkrad zu setzen und zu ihrer 100-Kilometer-Tour aufzubrechen. Die Fahrer und Fahrerinnen stehen zum Teil im Erwerbsleben und üben diese Tätigkeit vor und nach ihrer Arbeitszeit aus. Oder sie sind Hausfrauen oder Rentner. Was sie vereint, ist die Bereitschaft, einen Teil ihrer Freizeit in den Dienst am Nächsten zu stellen. Dabei „erfahren“ sie im wahrsten Sinne des Wortes neue Impulse für sich selbst. Der Fahrdienst der Kirchengemeinde St. Josef chauffiert seine Fahrgäste morgens ebenso pünktlich wie sicher an ihre Arbeitsplätze auf dem Sozialen Ökohof und bringt sie am Nachmittag wohlbehalten nach Hause zurück.

Unter dem Grundgedanken, als Gruppe ein Stück Verantwortung zu übernehmen, wurde der Fahrdienst im Sommer 2005 ins Leben gerufen. Nach einem festen Einsatzplan fahren die Frauen und Männer im Alter von 35 bis über 70 Jahre täglich ihre Tour von Westrhauderfehn über Großwolde und Papenburg zu ihrem Zielort Aschendorfermoor und wieder zurück.
Die Route ist Teil eines Gesamtstreckennetzes, das in einem Umkreis von rund 100 Kilometern insgesamt 36 junge Erwachsene aus den Emsgemeinden des Altkreises und dem Hümmling sowie aus Papenburg und dem ostfriesischen Randbereich zu den sozialen Werkstätten befördert.
„Dieser Dienst passt haargenau in unser Jahresthema Vernetzung“, so Pastor Gerrit Weusthof. Im Sinne eines Lebens aus dem christlichen Glauben heraus fordere das Motto dazu auf, an möglichst vielen Stellen etwas zu unternehmen und miteinander zu vernetzen.

Jeder der zehn Fahrer leistet alle zwei Wochen an einem Tag seinen jeweils rund drei Stunden dauernden Dienst ab. Und der beginnt und endet vor der Sankt Josef-Kirche, wo der Kleinbus des Ökohofes morgens abgeholt und am Nachmittag wieder zurückgestellt werden muss. Ein Carport hat der Fahrdienst hier in Eigenleistung errichtet. Für die Pflege des Fahrzeuges zeichnet Bernhard Runde verantwortlich.

„Der Umgang mit den Menschen, die ich befördere, stellt für mich eine echte Bereicherung dar“, so Heidi Pohlmann, eine von vier Frauen in den Reihen des Fahrdienstes. „Man unterhält sich, nimmt die Gedanken Anderer auf, lernt deren Ansichten kennen und partizipiert selbst davon“, ergänzt Frank Merz.
Begrüßen würde der Gemeindepfarrer die Einrichtung weiterer freiwilliger Fahrdienste nach diesem Vorbild. Einen Bedarf sieht er besonders im „linksemsischen“ Bereich und Hümmling.“

(Quelle: Bericht im „Kirchenbote“ vom 11.3.07 (Petra Diek-Münchow)

Kontakt

Jutta Thier

Pfarrhaus St. Josef
Tel.: 72211