Die Walcker-Orgel

Der „Förderverein Musik in St. Antonius e.V.“ hat für dieses und das nächste Jahr ein umfangreiches Konzertprogramm in Verbindung mit der Walcker-Orgel zusammengestellt. Die Termine der jeweiligen Konzerte werden im Pfarrbrief und in der Presse rechtzeitig veröffentlicht.

Programm für 2022

Im Jahr 2020 hat unsere Pfarrkriche St. Antonius eine neue Orgel bekommen. Statt eines Neubaus bot sich die einmalige Gelegenheit, die größte in Deutschland erhaltene Konzertsaalorgel der 1920er Jahre aus dem Gelsenkirchener Rathaus, dem Hans-Sachs-Haus, zu übernehmen. Das war möglich, weil die Stadt Gelsenkirchen einen neuen Standort für die Orgel suchte und der Kirchenraum von St. Antonius ideale Voraussetzungen für solch ein großes Instrument bietet.

Der Aufbau erfolgte durch Orgelbau Seifert aus Kevelaer. Die künstlerische Gestaltung mit zeitgenössischem, pfeifenlosen Prospekt durch Architekturbüro Königs, Köln, nimmt Bezug auf die ursprüngliche Situation im Gelsenkirchener Hans-Sachs-Haus. Die silberfarbenen, zu den Schallöffnungen aufgebogenen Lamellen bewirken eine changierende Reflexion des einstrahlenden Lichtes.

Die Walcker-Orgel opus 2150

Erbaut für das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen wurde die Orgel 1927 durch die renommierte Orgelbaufirma Walcker in Ludwigsburg. Mit 92 Registern, die sich auf Hauptorgel und Fernwerk aufteilten, und einem außergewöhnlich rationalem Klangkonzept, welches den Stil der Spätromantik mit dem der frühen Orgelbewegung verknüpfte, wurde sie damals als Wunderorgel tituliert.

Die reiche Konzertgeschichte ist auf www.walcker-orgel-gelsenkirchen.de lückenlos dokumentiert, ebenso die Baugeschichte. In den 1990er Jahren richtete die Stadt Gelsenkirchen einen Orgelwettbewerb aus, der schnell internationales Renommee erlangte.

Baugeschichte

Die Orgel wurde mehrmals umgestimmt, später das Fernwerk aufgegeben, die Hauptorgel um „aufhellende“ Stimmen minderer Qualität ergänzt. Ein moderner Spieltisch in nüchterner Ästhetik ersetzte den ursprünglichen. Ein sukzessiver Umbau auf Schleifladen führte zu erheblichen Klangeinbußen. Fa. Seifert erhielt Anfang der 2000er Jahre den Auftrag zur Rekonstruktion des Originalzustands.

Bestand

Vollständig erhalten ist das Pfeifenwerk der Hauptorgel von 1927. Das Fernwerk wurde 2005 nach Originalplänen rekonstruiert, ebenso die Windladen. Der konstruktive Aufbau in Papenburg ist neu. Die Anlage besteht aus der dreiteiligen Hauptorgel und dem als Chororgel umgewidmeten Fernwerk im südlichen Querschiff, davor ein Chorpodest. Für den neuen, technisch und ergonomisch zeitgemäßen Spieltisch sind drei Anschlussmöglichkeiten zu ebener Erde vorgesehen. Das ermöglicht gute Abhörbarkeit und Kontrolle der Klangbalance.